Maschinelle Verblisterung

Maschinelle Verblisterung
in der Apotheke

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Der klare Vorteil: schnellere Produktion der Blister gegenüber dem manuellen Befüllen.

Bei der maschinellen Verblisterung übernimmt ein Blisterautomat das Stellen der Medikamente. Dieser produziert entweder Kartenblister oder Blisterschläuche, die sich aus einzelnen abreißbaren Blistertüten für die verschiedenen Einnahmezeitpunkte zusammensetzen.

Blisterautomaten verringern vor allem die Aufwände für die Herstellung der Blister. Daher sollten Sie sowohl die Reduzierung der personellen Aufwände als auch die Anschaffungskosten, die laufenden Kosten sowie die Lebensdauer eines Blisterautomaten bewerten, wenn Sie überlegen, ob Sie einen Blisterautomaten in der Apotheke nutzen wollen.

Die Anschaffungskosten unterscheiden sich in der Anzahl der möglichen Arzneimittelkassetten und können 150.000 Euro betragen. Daher lohnt sich die Anschaffung in der Regel erst bei einer Anzahl von mehr als 800 zu versorgenden Patienten. Wenn Sie nur einen Blisterautomaten in Ihrer Apotheke betreiben, sollten Sie auch das Ausfallrisiko berücksichtigen.

Unabhängig von der Unterstützung durch einen Blisterautomaten liegt die Verantwortung für das Medikationsmanagement in Ihrer Apotheke. Dazu zählen die folgenden Tätigkeiten:

  • Pflege des Medikationsplans
  • Pflege von Medikationsänderungen
  • Erstellung der Rezeptanforderungen
  • Abrechnung der Rezepte
  • Erstellung der Berechnung von Arzneimittelzuzahlungen

Was bei der maschinellen Verblisterung in der Apotheke zu beachten ist

Die Anforderungen des Gesetzgebers an die maschinelle Verblisterung in der Apotheke sind deutlich höher als bei der manuellen Verblisterung (vgl. Aide-mémoire). Zu den Anforderungen zählen unter anderem:

  • Die Blister dürfen nur den eigenen Versorgungsbedarf abdecken. Eine Annahme von externen Aufträgen ist im Rahmen einer apothekenüblichen Verblisterung nicht erlaubt.
  • Die Produktion der Blister muss in einem separaten Raum stattfinden. Dieser muss meistens als Reinraum der Klasse D ausgebildet werden. Wir empfehlen, sich im Vorfeld mit der zuständigen Aufsichtsbehörde abzustimmen.
  • Geschultes pharmazeutisches Fachpersonal übernimmt das Stellen der Medikamente.
  • Ein Qualitätsmanagementsystem regelt sämtliche Prozesse und sorgt für die Dokumentation des Herstellungsprozesses.

Wie hoch ist der zeitliche und personelle Aufwand bei der maschinellen Verblisterung?

Bei der maschinellen Verblisterung gibt es einige vorbereitende und begleitende Tätigkeiten zur Produktion sowie einige Tätigkeiten, die nach der Produktion erledigt werden müssen. Dazu zählen unter anderem: das Bestellen der Arzneimittel, die Vorentblisterung der Medikamente, das Befüllen der Medikamentenkassetten, die Produktion der Patientenblister sowie das manuelle Zuführen von Arzneimitteltabletten, die nicht in einer Medikamentenkassette vorhanden sind. Darüber hinaus gilt es, die Produktion zu überwachen, die produzierten Patientenblister zu prüfen und den Blisterautomat zu reinigen.

In den letzten Jahren haben wir einige Erfahrungswerte gesammelt. Diese Daten geben Ihnen eine Orientierung, ob die maschinelle Verblisterung in der Apotheke eine (auch) wirtschaftlich attraktive Option sein kann.

Wie groß die Produktionskapazitäten eines Blisterautomaten sind, ist von der Höhe des Automatisierungsgrades und somit von den Standzeiten abhängig. Im Schnitt sind es zwischen 25 und 40 Patientenblister pro Stunde. Das heißt: An einem Tag (7 Stunden) lassen sich pro Automaten 175 bis 250 Patientenblister produzieren. Bei 800 Patientenblistern/Woche sollten Sie etwa 140 bis 200 Stunden/Woche für die genannten Tätigkeiten einplanen.

25 bis 40

Patientenblister pro Stunde

175 bis 250

Patientenblister am Tag

800

Patientenblister pro Woche

Arbeitsaufwand = 140 bis 200 Stunden/Woche

Unsere Empfehlung:

Beziehen Sie bei der Entscheidung für oder gegen einen Blisterautomaten neben wirtschaftlichen Aspekten auch die benötigen personellen Ressourcen, das Bereitstellen von Räumlichkeiten nach der ApoBetrO sowie die Anschaffungskosten eines Blisterautomaten mit in Ihre Überlegung mit ein. Wir empfehlen Ihnen außerdem, die Anschaffung eines Blisterautomaten im Vorfeld mit der verantwortlichen Behörde abzustimmen. Wenn Sie nur einen Blisterautomaten in Ihrer Apotheke betreiben wollen, sollten Sie auch das Ausfallrisiko berücksichtigen.

Ab einer Anzahl von 800 Patienten ist die maschinelle Verblisterung wirtschaftlich attraktiver als die manuelle Verblisterung. Ob Sie sich dafür einen eigenen Blisterautomaten anschaffen oder per Lohnauftrag in einem Blisterzentrum bestellen, hängt von Ihrer individuellen Situation ab.

E-Rezepte in der Heimversorgung

Der Apothekerverband MV informiert:

Da das Übermitteln der Chargen bei der Abrechnung eines E-Rezeptes nicht möglich ist, wird bis zum 30.6.2025 auf die Chargendokumentation verzichtet. Statt der tatsächlichen Chargenbezeichnung ist das Wort „STELLEN“ in das entsprechende Datenfeld einzutragen.

Weitere Infos bei der GKV.

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