Manuelle Verblisterung

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Manuelle Verblisterung mit Kartenblistern und Dosetten

Bei der manuellen Verblisterung füllen Mitarbeiter die verschriebenen Medikamente für die einzelnen Patienten in vorgefertigte Wochendosierer oder Kartenblister. Dafür stehen verschiedene manuelle Blistersysteme zur Verfügung: Anabox®, Medi7-Boxen, alle Omnicell-Kartenblister, iMed-Blister sowie die Blisterkarten von CGM-Lauer.

Unabhängig davon gehören die folgenden Tätigkeiten beim Medikationsmanagement in der Apotheke dazu, wenn Sie Ihr Angebot mit Medikamentenblistern erweitern wollen:

  • Pflege des Medikationsplans
  • Pflege von Medikationsänderungen
  • Erstellung der Rezeptanforderungen
  • Abrechnung der Rezepte
  • Erstellung der Berechnung von Arzneimittelzuzahlungen

Was beim manuellen Blistern zu beachten ist

Der Gesetzgeber knüpft an das Verblistern im Rahmen der Heimversorgung eine Reihe von Bedingungen. Die qualitativen Anforderungen sind zwar nicht so streng wie bei der Verblisterung in einem Herstellbetrieb (Blisterzentrum), aber auch beim manuellen Blistern ist einiges zu beachten. Zum Beispiel: 

  • Das patientenindividuelle Stellen der Medikamente muss in separaten Räumen der Apotheke stattfinden.
  • Geschultes pharmazeutisches Fachpersonal übernimmt das Stellen der Medikamente.
  • Ein Qualitätsmanagementsystem regelt sämtliche Prozesse und sorgt für die Dokumentation des Herstellungsprozesses.

Wie hoch ist der zeitliche und personelle Aufwand bei der manuellen Verblisterung?

Die manuelle Verblisterung setzt sich aus verschiedenen Tätigkeiten zusammen, die sich zeitlich messen und mit einem personellen Aufwand verknüpfen lassen. Dazu haben wir in den letzten Jahren eine Reihe von Erfahrungswerten gesammelt. Diese Daten helfen, sich ein Bild davon zu machen, ob die manuelle Verblisterung im apothekenüblichen Rahmen für Sie ein tragfähiges Angebot sein kann.

Für das Entblistern, Neuverpacken und die Dokumentation für EINEN Patienten sollten Sie mit 12 bis 15 Minuten pro Patient und Woche rechnen. Dies bedeutet: Stellen Sie für 100 Patienten Wochenblister in der Apotheke her, liegt der Zeitaufwand für die drei Tätigkeiten (Entnahme, Verpackung und Dokumentation) zwischen 20 bis 25 Stunden/Woche. Dies entspricht etwa einer zusätzlichen pharmazeutischen Arbeitskraft von 0,5-0,7.

Hinzu kommen: die Lieferung von Bedarfsmedikationen, Tropfen, Flüssigkeiten und Spritzen, die vom Alten- und Pflegeheim oder dem ambulanten Pflegedienst angefordert werden sowie das Abrechnen der Rezepte. In der Summe beläuft sich der Gesamtaufwand für die Versorgung eines Heimes mit 100 Betten in der manuellen Verblisterung auf etwa 30 bis 45 Stunden pro Woche.

1 Patient

Entnahme der Tabletten aus dem Blister, neu verpacken in einen Wochenblister + Dokumentation

ca. 12-15 min pro Patient/Woche

100 Patienten

Entnahme der Tabletten aus dem Blister, neu verpacken in einen Wochenblister + Dokumentation

ca. 20-25 Stunden/Woche

PLUS: Lieferung Bedarfsmedikation und Rezeptabrechnung
30 bis 45 Stunden pro Woche
= eine zusätzliche pharmazeutische Arbeitskraft

Unsere Empfehlung:

Beziehen Sie bei der Entscheidung, welche Blisterart die richtige für Ihre Apotheke ist, nicht nur wirtschaftliche Aspekte mit ein. Berücksichtigen Sie auch die benötigen personellen Ressourcen, das Bereitstellen von Räumlichkeiten nach der ApoBetrO und das Anschaffen von Geräten. Ebenso stellt sich die Frage nach dem Ausfallrisiko bei der manuellen Verblisterung, etwa wenn Mitarbeiter erkranken.

Bei einer Anzahl von bis zu wenigen hundert Patienten ist das manuelle Verblistern in Eigenherstellung eine durchaus gängige Praxis und in einer Apotheke realistisch darstellbar.

E-Rezepte in der Heimversorgung

Der Apothekerverband MV informiert:

Da das Übermitteln der Chargen bei der Abrechnung eines E-Rezeptes nicht möglich ist, wird bis zum 30.6.2025 auf die Chargendokumentation verzichtet. Statt der tatsächlichen Chargenbezeichnung ist das Wort „STELLEN“ in das entsprechende Datenfeld einzutragen.

Weitere Infos bei der GKV.

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